Die Zaunwinde ist vielen Hobbygärtnern ein Dorn im Auge. Aber anstatt sie zu bekämpfen, können Sie sie auch gezielt in Ihrem Garten kultivieren.
Die Zaunwinde (Calystegia sepium) ist eine optisch durchaus ansprechende Pflanze. Mit ihren großen weißen Blüten ist sie sogar eine Augenweide. Dennoch handelt es sich nicht um eine Zierpflanze, sondern um eine äußerst wuchsfreudige Wildpflanze. Die Zaunwinde rankt sich an Zäunen, Bäumen und Sträuchern meterhoch empor und ist daher nicht bei allen Hobbygärtnern beliebt. Dennoch soll der folgende Artikel nicht nur die Bekämpfung der Pflanze ins Auge fassen, sondern auch auf deren Pflege und Kultivierung hinweisen.
Besonderheiten der Zaunwinde
Die Zaunwinde benötigt eine geeignete Kletterhilfe. Daher findet man die Winde bevorzugt an Hecken oder Zäunen. Halt findet die Pflanze, indem sie kreisende und nach links gerichtete Bewegungen ausführt. Dabei kann die Zaunwinde innerhalb von gerade einmal zwei Stunden eine dieser Bewegungen durchführen. Das üppige Wachstum der Zaunwinde geschieht nicht selten zum Leidwesen der von ihr erklommenen Bäume und Sträucher. Diese werden in ihrem Wachstum behindert oder gehen sogar ein. Daher sind viele Hobbygärtner bemüht, die Zaunwinde aus ihren Gärten zu entfernen.
Die Zaunwinde kann leicht mit der Ackerwinde verwechselt werden. Ackerwinden besitzen kleinere Blüten, welche oft eine zartrosa oder violette Färbung besitzen.
Zaunwinde (Calystegia sepium) | |
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Wuchs: | gegen den Uhrzeigersinn kletternd, krautig |
Blüte: | weiße Trichter |
Standort: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | nährstoffreich |
Wurzel: | Tiefwurzler |
Verbreitung der Zaunwinde
Zaunwinden sind beinahe in ganz Europa heimisch. Ausgenommen sind einige nördliche Gebiete. Die Pflanzen gedeihen in Höhenlagen von bis zu 1.400 Metern, bevorzugt an Wegrändern und Uferböschungen. Auch in Nordamerika oder Nordafrika sind Vorkommen zu finden. Einige Unterarten sind auch in Australien und Neuseeland beheimatet.
Zaunwinde kultivieren
Passender Standort für die Zaunwinde
Die Zaunwinde gedeiht bevorzugt an einem hellen Standplatz. Sonne wie Halbschatten werden toleriert. Da die pflegeleichte Kletterpflanze nur schwer zu bekämpfen ist, bietet es sich an, die Winde zu tolerieren und ihre Vorteile zu schätzen zu wissen. Zaunwinden können Metallzäune oder Benjeshecken aufwerten und dienen Schwebfliegen als Nahrungsquelle.
Idealer Boden für die Zaunwinde
Ein normaler Gartenboden ist für die anspruchslosen Pflanzen ausreichend. Wer das Wachstum fördern möchte, mischt dem Substrat Stallmist oder reifen Kompost bei.
Zaunwinde pflegen
Zaunwinden bedürfen kaum Pflege. Gegossen werden müssen Zaunwinden nur sporadisch und bei anhaltender Trockenheit. Wer die Blühfreudigkeit fördern möchte, kann in vierwöchigen Abständen einen kaliumreichen Mineraldünger wie den COMPO BIO Naturdünger anwenden. Ist die Zaunwinde im Herbst verblüht, wird sie abgeschnitten und kompostiert.
Zaunwinde vermehren
Über die Vermehrung der Zaunwinde muss sich der Hobbygärtner keine Gedanken machen. Dies geschieht, schneller als vielen Gärtnern lieb ist, durch Wurzeltriebe. Die Zaunwinde kann auch durch Samen vermehrt werden. Die Samen sind besonders robust und verlieren auch im Wasser nicht ihre Keimfähigkeit.
Tipp: Wer den Gartenboden durch Hacken und Jäten intensiv bearbeitet, fördert die Ausbreitung der Zaunwinde.
Zaunwinde bekämpfen
Die Bekämpfung der Zaunwinde ist wohl eine der größten Herausforderungen im Kleingarten. Es gibt zwar verschiedene Methoden, der Hobbygärtner muss sich dabei aber in Geduld üben.
Zaunwinde manuell bekämpfen
Wenn Sie die Zaunwinde regelmäßig jäten, hält dies die Pflanze davon ab weiter zu ranken. Jedoch können Sie die Winde so nicht ausrotten. Denn schnell sprießen neue Triebe und durch den aufgelockerten Boden wird das Wachstum angeregt, anstatt unterbunden.
Tipp: Ist der Boden feucht, lassen sich die Wurzeln leichter herausziehen.
Zaunwinde durch Bepflanzung bekämpfen
Durch die Bepflanzung des Areals kann der Wuchs der Zaunwinde zumindest eingeschränkt werden. Die Aussaat von Gründüngung bildet einen dichten Rasenteppich und kann die Zaunwinden in ihrer Ausdehnung einschränken. Recht gute Erfolge bei der Bekämpfung der Pflanze melden Kleingärtner, welche am Standort der Zaunwinde Tagetes ausgesät haben.
Zaunwinde intensiv mulchen
Hat sich die Pflanze stark ausgebreitet, kann das Areal mit Mulchfolie abgedeckt werden. Die dichte, schwarze Plane sollte mindestens ein Jahr auf dem Boden verbleiben.
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Tipp: Einfaches Mulchen, wie es der Kleingärtner kennt, ist bei der Bekämpfung der Zaunwinde nicht wirksam.
Ist die Zaunwinde giftig?
Zaunwinden sind leicht giftig. Beim Verzehr kann es zu Durchfall kommen. Gleichzeitig ist die Winde auch als Heilpflanze bekannt. Richtig dosiert wurde die Pflanze in der Volksmedizin als Abführmittel eingesetzt. Naturheilkundler empfehlen die Zaunwinde bei Verstopfung oder Leberleiden.
Alle Pflanzenteile sind leicht giftig. Besonders hoch ist die Konzentration der Alkaloide und Harze in der Wurzel. Die enthaltene Lysergsäure besitzt eine LSD-ähnliche Wirkung, die mit der Tollkirsche verglichen werden kann.