Wenn Stauden blühfaul oder zu groß geworden sind, ist der Griff zum Spaten ratsam. Nicht aber, um die Pflanzen aus dem Garten zu entfernen, sondern um sie zu teilen.
Wenn Stauden frisch gepflanzt werden, erfreuen sie uns mit einem vitalen Anblick und ihrer Blühfreudigkeit. Mit den Jahren kann diese jedoch stark abnehmen. Wachsen die Stauden nur noch in die Höhe bzw. Breite ohne auch nur einmal zu blühen oder verkahlen sie sogar mittig, dann wird es höchste Zeit für eine Verjüngungskur. Und das nicht in Form einer Düngergabe oder mit anderen Mittelchen. Nein, eine Verjüngungskur bei Stauden bedeutet, dass sie geteilt werden. Das sorgt nicht nur dafür, dass die Pflanzen wieder fit und vital werden. Durch das Teilen erhalten Sie obendrein viele neue Pflanzen, die Sie entweder in Ihrem eigenen Garten einpflanzen oder aber auch an Familie, Freunde sowie Nachbarn verschenken können.
Doch wann ist der perfekte Zeitpunkt zum Teilen von Stauden und was gibt es dabei alles zu beachten? All das möchten wir in diesem Beitrag klären.
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Gründe für das Teilen von Stauden
Wie Sie schon erfahren haben, kann es gleich aus mehreren Gründen sinnvoll sein die Stauden im Garten zu teilen. Zu diesen zählen:
▷ Vermehrung:
Wenn Sie gar nicht genug von Ihren Stauden bekommen können, dann ist die Teilung und somit die Vermehrung eine tolle Methode, um günstig an neue Pflanzen zu kommen. Außerdem: auf diese Art und Weise können Sie mit Nachbarn und Freunden auch mal ein paar Pflanzen tauschen und Ihren Garten vielleicht sogar um eine neue Pflanzenart erweitern. Sie können mit den geteilten Pflanzen aber auch ein komplett neues Staudenbeet anlegen.
▷ Verjüngung:
Stauden werden über die Jahre blühfaul. Außerdem werden die Blätter immer weniger und die Triebe bleiben kleiner. Manche Stauden verkahlen sogar komplett in der Mitte. Das ist dann ein typisches Zeichen für Überalterung. Spätestens wenn es so weit gekommen ist, ist es ratsam die Stauden zu teilen. Denn dann wirkt das Teilen wie eine Verjüngungskur. Die Stauden wirken anschließend wie vitalisiert und wachsen wieder kräftig und schön.
▷ Eindämmung:
Manche Stauden breiten sich im Garten aber auch so schnell aus, dass sie andere Pflanzen auch schnell mal überwuchern und somit verdrängen. Um das zu verhindern, hilft es zum Spaten zu greifen und die Stauden regelmäßig zu teilen.
Tipp:
Um die Verbreitung von vornherein einzudämmen, hilft eine Wurzelsperre.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Teilen?
Wenn es um den perfekten Zeitpunkt für das Teilen von Stauden geht, sollten Sie wissen, dass man hier zwischen drei Gruppen unterscheidet:
❍ Frühjahrs- und Frühsommerblüher:
Im Frühjahr blühende Stauden und Frühsommerblüher benötigen ihre ganze Kraft für die Blüte. Sie werden deshalb am besten im frühen Herbst geteilt. Zu diesen Pflanzen gehören zum Beispiel:
- Bart-Iris
- Bergenien
- Funkie
- Grasnelke
- Polster-Phlox
- Storchschnabel
❍ Sommer- und herbstblühende Stauden:
Sommer- und herbstblühende Stauden werden am besten im zeitigen Frühjahr geteilt. Bedeutet also vor dem Austrieb, denn dann haben die Stauden bereits ausreichend Nährstoffe aufgenommen, die sie für das kommende Wachstum nach dem Teilen benötigen. Zu diesen Pflanzen gehören zum Beispiel:
- Kugeldistel
- Stauden-Sonnenblumen
- Purpursonnenhut
- Gelber Sonnenhut
- Chrysanthemen
- Sonnenauge
- Flammenblume
- Glockenblume
- Frauenmantel
- Purpurglöckchen
- Fetthenne
❍ Stauden, die nicht geteilt werden sollten:
Es gibt aber auch Stauden, die es überhaupt nicht gerne mögen, wenn sie geteilt werden. Wer das dennoch macht, muss damit rechnen, dass die Pflanzen dann eingehen. Zu diesen Pflanzen zählen vor allem Stauden mit einer tiefen Pfahlwurzel. Hier ein paar Beispiele für Stauden, die nicht geteilt werden sollten:
- Türkischer Mohn
- Akelei
- Pfingstrosen
- Rittersporn (Vorsicht! Er zählt zu den sehr giftigen Stauden)
- Tränendes Herz
- Chinaschilf
- Küchenschelle (sehr vorsichtig teilen)
- Prachtspiere
- Raublatt-Aster
- Silberkerze
- Schleierkraut
Anleitung für das Teilen von Stauden
Stauden teilen ist keine große Kunst. Außerdem ist es schnell erledigt, wenn Sie von vornherein wissen, wo die geteilten Pflanzen wieder eingepflanzt werden sollen. Sie benötigen dazu auch nur:
➭ Gartenschere
➭ Grabegabel
➭ Spaten oder Messer
➭ reifen Kompost, Hornspäne oder organischen Dünger
➭ Gießkanne mit Wasser
➭ eventuell Staudenstützen
Haben Sie alle Utensilien zur Hand, dann überlegen Sie sich vor dem Teilen zunächst einmal, wo die geteilten Stauden später eingepflanzt werden sollen. Denn sind sie erst einmal geteilt, muss es später schnell gehen. Steht Ihr Pflanzkonzept, dann können Sie auch schon mit dem Teilen Ihrer Stauden starten. Dabei gehen Sie am besten wie nachfolgend beschrieben vor:
Schritt 1:
Schneiden Sie die oberirdischen Pflanzenteile mit Hilfe einer Gartenschere eine handbreit über dem Boden ab.
Schritt 2:
Stechen Sie mit einem Spaten einmal rund um die Pflanze in den Boden und holen Sie die Pflanze anschließend vorsichtig mit einer Grabegabel aus der Erde.
Schritt 3:
Schütteln Sie den Wurzelstock kurz ab oder spritzen Sie ihn mit einem Wasserstrahl ab, um diesen im nächsten Schritt besser teilen zu können.
Schritt 4:
Ist der Wurzelballen sehr fest und groß, dann teilen Sie diesen am besten mit einem Spaten in mehrere Stücke. Ist der Wurzelballen hingegen klein, können Sie ihn ganz einfach mit einem scharfen Messer in mehrere Stücke teilen.
Entfernen Sie gleich auch noch abgestorbene, verholzte und vertrocknete Pflanzenteile. Um für ein verstärktes Wachstum zu sorgen, empfiehlt es sich zudem die Wurzeln ein wenig einzukürzen.
Schritt 5:
Nun sollte es schnell gehen, denn die geteilten Wurzeln dürfen nicht austrocknen. Geben Sie deshalb zügig etwas Kompost, Hornspäne oder organischen Dünger in das neue Pflanzloch. Anschließend können Sie direkt die geteilte Staude einpflanzen. Nun noch die Erde fest andrücken und die Pflanze gut wässern.
Tipp:
Beachten Sie, dass die Pflanze am neuen Standort nicht tiefer stehen sollte als am alten. Das Pflanzloch sollte also lediglich etwas größer sein als die Wurzeln.
So pflegen Sie Stauden nach der Teilung richtig
▷ gießen:
Im letzten Schritt geht es nur noch um die richtige Pflege der geteilten Stauden. In den Wochen nach der Teilung ist es zum Beispiel sehr wichtig, dass Sie die „neuen“ Stauden regelmäßig gießen – sofern das Wetter sonnig und trocken ist. So wachsen die Stauden schnell an.
▷ stützen:
Haben Sie hochwachsende Stauden geteilt, dann ist es zudem sinnvoll sie zeitig mit Stangen oder Drahtgestellen zu versehen, um die Stauden zu stützen. So verhindern Sie, dass die Blütenstiele auseinander fallen und von innen heraus verkahlen.
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▷ überwintern:
Außerdem: Teilen Sie Stauden im Herbst, dann benötigen sie einen guten Winterschutz. Hier helfen Gartenvlies, Stroh, Rindenmulch und Laub weiter.
Hier noch ein interessantes Video zum Thema:
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