Giftige Stauden im Garten können bei Menschen und vor allem Kindern Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Unsere Liste zeigt 8 stark giftige Exemplare.
Stauden im Garten mit ihren klangvollen Namen, prächtigen Blüten oder verlockenden Früchten verzücken Hobbygärtner und Betrachter gleichermaßen. Allerdings enthalten einige von ihnen giftige Substanzen, die eine tödliche Gefahr sind. Gerade Kleinkinder erkunden gern spielerisch ihre Umwelt, dabei kann es vorkommen, dass sie Blätter, Blüten und Früchte ohne Scheu kosten. Eine geringe Menge an Pflanzenmaterial reicht bei Kindern schon aus, um Vergiftungssymptome hervorzurufen.Eisenhut (Aconitum)
Die giftigste unter den heimischen Stauden ist der Eisenhut. Seinen Namen verdankt er der charakteristischen Form seiner Blüte, die wie ein eiserner Helm aussieht, den Ritter und Landsknechte als Kopfhaube im Mittelalter trugen. Je nach Sorte ist der Eisenhut sommer- oder herbstlühend. Seine Blüten können in den Farben blau, hellblau, creme oder weiß erstrahlen und geben ein verlockendes Bild im Staudenbeet ab. Alle Pflanzenteile des Eisenhuts sind sehr stark giftig.
Giltige Wirkstoffe: Aconitin (Alkaloid).
Folgen der Vergiftung: Unterkühlung, Herz-/Atemlähmung, Krämpfe, Tod
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Das Maiglöckchen ist eines der beliebtesten Frühlingsblüher. Es verströmt seinen charakteristischen Duft von Mai bis Juni. Die weißen Blüten sind halbkugelig geformt. Ihre mittelgrünen Blätter sind breitlanzettlich und haben eine matte Oberfläche. Der Fruchtschmuck kommt von Juli bis September zum Vorschein und zeigt sich als leuchtend rote, erbsengroße Beere. Giftige Pflanzenteile des Maigöckchens sind ihre Blätter und Blüten.
Giftige Wirkstoffe: Convallatoxin (Cardenolid).
Folgen der Vergiftung: Übelkeit, Herzrhythmusstörungen und Kreislaufkollaps. Bei größerer Dosis kann der Tod eintreten.
Fingerhut (Digitalis )
Der Fingerhut ist eine horstbildende und straff aufrecht wachsende Staude. Kennzeichnend sind seine festen Stängel, die der Pflanze den aufrechten, starken Halt geben. Die daran haftenden, dunkelgrünen Blätter sind eiförmig. Trauben- bis trompetenförmig zeigen sich die Blüten. Spezielle Sorten des Fingerhuts werden in Europa als Arzneipflanzen für lebenserhaltende Herzmedikamente angebaut.
Giftige Wirkstoffe: Digitoxin (Cardenolid).
Folgen der Vergiftung: Herzrhythmusstörungen, Entzündungen, Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Halluzinationen.
Rittersporn (Delphinium Belladonna)
Mit seinen straff aufrechten Blütenständen und seinen Einzelblüten in den Farben blau, weiß oder rosa gilt der Rittersporn unter Hobbygärtnern als eine beliebte Beetstaude. Rosenfreunde setzen diese Staude als Rosenkavalier zu ihren ‚Königinnen‘. Die Blüte des Rittersporns hat über ihrem Blütenkelch einen spitzen, spornähnlichen Ausläufer. Dieser gibt der Pflanze den Staudennamen. Alle Pflanzenteile des Rittersporns sind giftig.
Giftige Wirkstoffe: Elatin (Alkaloid).
Folgen der Vergiftung: starke Verdauungsstörungen
Christrosen (Helleborus niger)
Besonders attraktiv wirkt die Christrose mit ihren schalenförmigen, schneeweißen Blüten und den gelben auffälligen Staubgefäßen. Diese frühblühende Staude erweckt ab Januar schon die große Vorfreude auf die bevorstehende Gartensaison. Bis zum April lassen sich die leuchtenden Blüten dieser einzigartigen Staude bewundern. Das Blatt ist handförmig, der Blattrand ‚gesägt‘. Die Blattoberfläche ist derb bis glänzend. Die Pflanzenteile der Christrose sind allesamt giftig.
Giftige Wirkstoffe: Hellebrigenin (Bufadienolid)
Folgen der Vergiftung: starke Herzbeschwerden
Herbstzeitlose (Colchicum)
Die echte Herbstzeitlose wächst wild auf mäßig feuchten Wiesen. Im Garten sind eher kultivierte Sorten zu finden. Jede Knolle treibt mehrere Blüten, die sich zwischen anderen Herbstblühern und zwischen halbhohen Stauden bestens machen. Besonders eignet sich die reine Art für naturnahe Pflanzungen, wie beispielsweise auf einer Wiese, wo sie mit der Zeit verwildert. Alle Pflanzenteile der Herbstzeitlosen sind stark giftig.
Giftige Wirkstoffe: Colchicin (Alkaloid).
Folgen der Vergiftung: Übelkeit, Tod durch zentrale Atemlähmung
Himalaya-Maiapfel (Podophyllum hexandrum)
Mit seinem bronzefarbenen Austrieb, den zusammengefalteten Blättern, über welchen sich hellrosa Blüten erheben, macht sich der Himalaya-Maiapfel zu einer besonders dekorativen Pflanze im Garten. Die handförmig gelappten Blätter vergrünen nach und nach und weisen später oft eine ansehnliche Marmorierung auf. Aus den Blüten bilden sich Hühnerei-große, rote, ovale Früchte, die jedoch giftig sind. Auch die Rhizome der Pflanzen sind giftig.
Giftige Wirkstoffe: Podophyllotoxin.
Folgen der Vergiftung: Übelkeit und starke Verdauungsstörungen
Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara)
Besonders reizvoll wirkt Bittersüßer Nachtschatten in naturnahen Gärten an Teichen, wenn er dort in Gehölze klettern kann. Den eher unscheinbaren, violetten Blüten folgen glänzend rote Beeren. Der heimische Halbstrauch ist eine altbekannte, aber stark giftige Arzneipflanze. Alle Pflanzenteile sind stark giftig , insbesondere die für Kinder reizvollen Beeren. Dabei enthalten die grünen, bitteren Früchte wesentlich mehr Giftstoffe als die süßen.
Giftige Wirkstoffe: Steroidalkaloide
Folgen der Vergiftung: das Pflanzengift kann zum Tode führen
2 Kommentare
Die Beeren des Kirschlorbeer sind auch sehr giftig
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